Saxophonunterricht für Erwachsene

Als Erwachsener Saxophonspielen lernen?

Oft wird an mich die Frage heran getragen, ob man als Erwachsener Saxophonunterricht nehmen kann und ob das pädagogisch sinnvoll ist.

Die Frage lässt sich einfach beantworten: Ja, selbstverständlich kann man auch als erwachsener Schüler von professionellen Saxophonstunden profitieren.

Dabei ist es erst einmal egal ob es um einen Wiedereinstieg geht, da vielleicht in der Kindheit schon Saxophongrundlagen gelegt wurden oder ob man ganz neu mit dem Hobby „Saxophonspielen“ beginnen möchte.

Der Musikunterricht sollte allerdings auf den Schüler abgestimmt sein. Es macht wenig Sinn, wenn die Lehrkraft ein pädagogisches Konzept für Kinder und Jugendliche einfach auf einen erwachsenen Schüler überträgt.

Welche Besonderheiten sollte man berücksichtigen bzw wo bestehen Unterschiede zum Unterricht mit Kindern?

Das Lerntempo

Klar, bestimmte Sachen, vor allem Fertigkeiten im motorischen Bereich, lernen Kinder und Jugendliche schneller. Hier bedarf es einer sorgsamen Anpassung der Lernkurve an den erwachsenen Saxophonschüler. Erwachsene gleichen aber Defizite häufig durch Stärken in anderen Bereichen aus.

Diese sind:

– eine hohe Eigenmotivation
– Erfahrung im selbstständigen Lernen und Arbeiten
– einen breiteren musikalischen Erfahrungsschatz als Kinder und Jugendliche
– Strukturiertes, zielorientiertes und methodisches Üben fällt erwachsenen Schüler leichter

Ziele des Unterrichts

Die Ziele des Saxophonunterrichts sollten zwischen einem erwachsenen Schüler und der Lehrkraft besprochen werden. Dies erfolgt in der Regel erstmalig in der kostenlosen Probestunde. Der Unterricht kann dann auf die definierten Ziele abgestimmt werden. So ein „Zielgespräch“ sollte, soweit dieses Thema nicht regelmäßig im Unterricht stattfindet, mindestens einmal jährlich erfolgen, dadurch kann der eingeschlagene Weg immer nachjustiert werden. Als Saxophonlehrer bin ich über Feedback vom Schüler immer dankbar. Ich kann so meine Saxophonstunden individuell auf den erwachsenen Schüler abstimmen, Themen raussuchen und den Schwierigkeitsgrad richtig wählen.

Ich unterscheide bei erwachsenen Saxophonschülern zwei Arten von Zielen, musikalische und außermusikalische Ziele

Beispiele für musikalische Ziele:

– „Ich möchte das Stück „Careless Whisper“ oder „Pink Panther“ spielen“
– „Ich möchte in einer Band Saxophon spielen können“
– „Ich möchte auf dem Saxophon ohne Noten musizieren können“
– „Ich will wissen, wie man Rocksaxophon spielt“
– …

Beispiele für außermusikalische Ziele:

– „Saxophonspielen dient für mich als Ausgleich und Entspannung vom Alltag“
– „Ich suche mir gerne eine neue Herausforderung und habe mich schon immer für Musik begeistert“
– „Ich will geistig fit bleiben, Saxophonspielen ist im Alter dafür hervoragend geeignet“
– „Ich möchte ein Hobby, was ich sowohl alleine als auch mit anderen zusammen geniessen kann“
– ….

Die meisten meiner Schüler kommen mit einer Kombination aus verschiedenen Zielen zu mir in den Unterricht.

Zeit und Zeitmanagment

Der Alltag eines Erwachsenen sieht anders aus, als von einem Schüler. Während in der Schulzeit jede Woche relativ gleich abläuft ist bei berufstätigen oder erziehenden Saxophonfans mehr Flexibilität gefragt. Ein starres Korsett, wie es häufig von Musikschulen angeboten wird, passt da nicht.

Einzelstunden nach freier Terminvereinbarung sind hier eine gute Alternative. Logischerweise stellen sich bei einer Konstanz die besten Fortschritte ein, deshalb sollte man versuchen eine gewisse Regelmäßigkeit anzustreben. Dienstreisen, Projektstreß, Urlaub außerhalb der Schulferien oder das nächste Famillienfest sind aber kein Problem, da der Schüler nicht auf einen festen Termin wöchentlich fixiert ist. Hier setzt man einfach eine Woche aus oder verschiebt die Saxophonstunde.

Ich helfe immer dabei Übestrategien zu entwickeln, die auch bei Erwachsenen mit kleinen Zeitkontigenten zur Weiterentwicklung führen. Es kommt nämlich nicht darauf an, wieviel man übt, sondern wie man übt. Durch meine Tricks und Kniffe kann man seine Zeit optimal nutzen. Ohne Üben generell wird es aber nicht funktionieren. Da Üben aber durchaus Spass macht, stellt sich der Fortschritt schnell ein, was wiederum sehr motiviert. Dem Thema Üben habe ich auch ein ganzes Buch gewidmet: Saxofonfitness, erschienen beim PPV-Verlag.

Der Unterricht von Jugendlichen und Erwachsen mit ihren besonderen Bedürfnissen macht einen Schwerpunkt meiner pädagogischen Arbeit aus.

Ich hoffe ich konnte Denkanstöße geben. Wenn Sie weitere Fragen haben, dann kontaktieren Sie mich doch einfach